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Ist Migräne heilbar?

Eine Migräne-Attacke ist eine Belastungsprobe: Hämmernde Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit lassen oft nur noch den Rückzug ins Bett zu. Natürlich wünschen sich Patienten, dass ihre Krankheit verschwindet. Doch Ärzte wiederholen stetig, dass Migräne nicht heilbar ist. Warum Betroffene dennoch die Hoffnung nicht aufgeben sollten, erfährst du hier.

Ist Migräne heilbar? Frau steht neben Gebüsch und reckt glücklich die Arme nach oben.
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Migräne heilen – warum das nicht möglich ist

Um eine Erkrankung durch medizinische Hilfe heilen zu können, muss die Ursache bekannt sein. Zudem sollte eine Therapie zur Verfügung stehen, etwa ein Medikament oder eine Operation. Im Fall von Migräne sind beide Voraussetzungen nicht erfüllt:

  • Die genaue Ursache der Migräne ist noch immer Gegenstand aktueller Forschungen.
  • Eine Behandlung, die Heilung bringen kann, ist bei Migräne derzeit noch nicht bekannt.

Verfügbare Therapien zielen darauf ab, Migräne-Symptome zu lindern. Spezielle Mittel wie Triptane, prophylaktische Antikörper-Spritzen oder Entspannungsübungen helfen einem Großteil der Betroffenen, die akuten Beschwerden abzumildern oder gar weniger Attacken zu entwickeln. Dennoch bleiben kaum Patienten völlig frei von der chronischen Kopfschmerzerkrankung, obwohl sie alle Maßnahmen ausschöpfen.

Migräne ist gut zu behandeln

Wahrscheinlich ist Migräne auf Fehlregulationen im Gehirn zurückzuführen. Dazu kommen noch Faktoren, die eine Attacke auslösen. Diese Trigger können von Patient zu Patient stark variieren. Häufig sind es beispielsweise HormonschwankungenStress oder ein unregelmäßiger Schlafrhythmus, die zu den Auslösern gehören. Dieser Umstand macht Migräne zu einer komplexen Erkrankung. Da keine greifbare Ursache vorliegt, nennen Experten die Erkrankung „idiopathisch“ – ein medizinscher Fachbegriff für „ohne erkennbare Ursache“.

Dennoch können verfügbare Behandlungen die Lebensqualität vieler Betroffener deutlich steigern.

Entspannung
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Weshalb du die Hoffnung nicht aufgeben solltest

Allein in Deutschland leben rund 18 Millionen Menschen mit Migräne.1 Forscher arbeiten stetig daran, der Ursache für Migräne auf die Schliche zu kommen und eine geeignete Behandlung zu entwickeln. Allein in den letzten Jahren gab es bedeutsame Fortschritte. So konnte eine Antikörper-Prophylaxe vorgestellt werden, die in den Entstehungsprozess einer Migräne eingreift. Aber auch Medikamente unterliegen unentwegt neuen Entwicklungen. Daher besteht die Hoffnung, dass sich eines Tages noch ein entscheidender Durchbruch erzielen lässt.

Weiterhin beeinflussen das Alter, die Ernährung sowie das persönliche Verhalten eine Migräne. Darum sollten sich Patienten nicht entmutigen lassen. Zum Teil kannst du selbst etwas tun, um ein Auftreten der Attacken zu verringern. Besonders vielversprechend sind diese Maßnahmen:

  • Trigger vermeiden: Sollte du deine persönlichen Trigger noch nicht kennen, kann ein Migränetagebuch helfen. Dort trägst du für einige Zeit Dinge wie Speisen und Getränke, Wetter oder Schlaf ein. Möglicherweise erkennst du ein Muster, was zu deiner Migräne führt. Von da an solltest du versuchen, die Auslöser so gut es geht zu vermeiden.
  • Lebensführung anpassen: Weniger Stress, dafür mehr Entspannung, eine ausgewogene Ernährung und ein regelmäßiger Tagesablauf – all das kann sich positiv auf Migräne auswirken. Auch mit Ausdauersport und dem Erlernen von Techniken wie Biofeedback haben schon viele Patienten gute Erfahrungen gemacht.
  • zunehmendes Alter: Bei den meisten Patienten verändert sich die Qualität der Migräne mit zunehmendem Alter. Experten beobachten die Tendenz, dass bei manchen die Migräne verschwindet.2 Das kann zum Beispiel Frauen betreffen, da sie nach den Wechseljahren nicht mehr den monatlichen Hormonschwankungen unterliegen. Jedoch kann Migräne mit steigendem Alter manchmal auch stärker werden.

Vorsicht mit Heilungsversprechen


Immer wieder machen Meldungen die Runde, dass man Migräne heilen kann. Dazu soll etwa eine spezielle Diät oder ein bestimmtes Nahrungsmittel verhelfen. Solche Nachrichten solltest du mit Vorsicht genießen! Denn gerade bei vollmundigen Versprechungen ist Skepsis angebracht. Natürlich kannst du probieren, was dir gut tut, jedoch solltest du dir nicht zu viel erhoffen.

Vor allem bei der Ernährung raten Mediziner zu einer regelmäßigen Zufuhr von Kohlenhydraten, damit keine Migräne-Attacke gefördert wird.3 Diäten, die auf nur einige wenige Nahrungsmittel setzen, sind daher eher ungeeignet.

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Quellen

1Schmerzklinik Kiel: Migräne in Deutschland: Zahlen, Fakten, Schicksale. Abgerufen unter: https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/wer-leidet/ (Stand: 05.03.2024).
2Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: Kopfschmerz bei älteren Menschen. Abgerufen unter: http://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Download/kosalter.pdf (Stand: 05.03.2024).
3Göbel H.: Kopfschmerzen und Migräne Schwerpunkt Frauen, Schwangerschaft und Kinder. S. 16. Abgerufen unter: https://schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2009/02/kopfschmerzen_und_migrane_-_schwerpunkt_frauen__schwangerschaft__kinder_-_schmerzklinik_kiel.pdf (Stand: 05.03.2024).